Freundschaft Spruch
Drei Freunde

Der Häkel- Hufschuh, als Krankenschuh


Nein, diese Anleitung ist nicht als Scherz gedacht!!!

Ich habe ihn für Kasimir gemacht, als er länger einen dauerhaften Schutz brauchte.

Erst war es einfach mal ein Versuch, mit einer gehäkelten Sohle

und einem gestrickten Oberteil.

Die Sohle hatte sich da schon bewährt, das Anziehen war aber schwierig.
Dann habe ich auch das Oberteil gehäkelt.

 

Natürlich ist jeder Huf unterschiedlich, und daher gibt es keine maschengenaue Anleitung.

Ihr solltet schon häkeln können und müsst euch dann nach den Maßen eures Ponys richten.

 

Als Material benötigt ihr festes Baumwollgarn / Topflappengarn,
Pattex für die Sohle und eine Schnalle für den Verschluß.

Außerdem eine Einlage für innen.

 

Als erstes solltet ihr euch den Hufumriss des Hufes aufmalen.

Dazu den Huf auf ein Stück Karton stellen und ummalen.

Den Karton ausschneiden und die Form nochmal überprüfen.

 

Diese Form häkelt ihr nun nach.
Erst in Runden, später dann für den abgeflachten Trachtenbereich
in Reihen.

 


Außen sollte sich dann wieder eine geschlossene Runde anschließen.

Das sieht dann etwa so aus...


Dann häkelt ihr den Rand der Sohle.

Dazu jetzt senkrecht in die äußeren Maschen einstechen.

 

 


In Runden gerade hoch weiterarbeiten.

Der Rand sollte so hoch sein,
wie die spätere Einlage, die ihr plant, etwa dick ist.


Ihr erhaltet dann so eine Art Schale.

 

Spätestens jetzt empfiehlt sich eine Anprobe am Pony...


Nun folgt der vordere Teil des Schuhs.


Er wird in Reihen gearbeitet.

Ihr startet ein Stück von der Trachtenendkante nach vorne versetzt.

 

An den Stellen, die hier mit Stecknadeln markiert sind,
wird jeweils eine Masche abgenommen,
um die Schräge der Hufwand zu erhalten.
Bei meinem Schuh habe ich das in jeder zweiten Runde gemacht.

 


Die Höhe des Vorderteils ergibt sich aus der Hufhöhe eures Pferdes.

 

 

Dann wird vorne in der Mitte eine Schlaufe gearbeitet.
Durch diese wird später der Verschlußriemen geführt.

 


Dann kommt der hintere Teil des Schuhs.


Dieser überlappt im Seitenbereich das Vorderteil
und reicht etwas weiter vor, damit später kein Dreck eindringt.

 

Erst einmal gerade hoch arbeiten, bis fast die Ballenhöhe erreicht ist.


Dann die Trachtenendkanten markieren,
und in etwa jeder zweiten Runde dort jeweils eine Masche abnehmen.


So umschließt der Schuh den Ballenbereich dann schön.

 

Bei einer Anprobe zwischendurch einfach mal gucken, ob es so passt.

Der Vorteil des Häkeln ist natürlich, das ihr den Schuh
immer ganz leicht nochmal ändern könnt...


Dann häkelt ihr am Rückteil auf der Außenseite
einen kleines Band für die Schnalle an.

 

 


Die Schnalle auffädeln und den Riemen festnähen.


Kurz hinter der Schnalle auch hier eine Schlaufe
für den Verschlußriemen anbringen.


Auf der Innenseite des Schuhs wird nun der Verschlußriemen gehäkelt.

 

Wenn man einmal die passende Größe für den Schuh hat,
kann man ihn auch direkt mit dem Rücketeil zusammen arbeiten,
aber wenn man das erste Mal einen Schuh macht, ist es so einfacher


So sieht der geschlossene Schuh dann von oben aus.


Hier einmal mit einem andersfarbigen Band,
damit man die Schlaufen besser erkennt.


Dann wird die Sohle "befestigt".

 

Ich habe verschiedene Kleber ausprobiert,

bisher hat sich aber nur das original Pattex bewährt.

 


Das Pattex wird in mehreren Schichten aufgetragen,
bis eine geschlossene Schicht entsteht.

Die erste Lage zieht meist komplett in das Garn ein.


Hier mal ein Bild, wie die Sohle nach mehreren Wochen
Tragezeit bei uns aussieht.

Dann trage ich einfach wieder neu Pattex auf ;-)

 

Sollte mal ein Loch entstanden sein,
kann man dieses auch mit Garn wieder flicken
und dann erneut Pattex auftragen.


Auch wenn man vielleicht keine Einlage im Schuh braucht,
würde ich immer einen Schutz einlegen,
um ein durchlaufen von innen zu vermeiden.

Pattex würde ich hier, aufgrund der Lösungsmittel,
die dann vielleicht in den Huf dringen könnten, nicht anwenden.


Hier mal fürs Foto Kasimir mir zwei Schuhen.

Im Alltag trägt er aber nur einen.

Dies ist durch die geringe Einlagendicke möglich.

Solltet ihr eine stärker polsternde Einlage benötigen,

empfiehlt es sich, zwei Schuhe, mit gleich dicken Polstern, anzuziehen,
damit keine Schiefe beim Pony entsteht.

 

Ich habe übrigens mehrere Schuhe, die ich je nach Wetter,
alle zwei Taeg wechsle. Der benutzte wird dann kurz von Hand durchgewaschen und getrocknet und ist dann bereit fürs nächste Mal...

 

 


So haben wir die Zeit von Ende November bis Anfang März mit drei Schuhen bei 24 Stunden täglicher Tragezeit geschafft. Nur in einem hatten wir mal ein Loch.

 

Ob die Schuhe auch für größere Pferde geeignet sind, kann ich nicht sagen,
da ich es (noch) nicht ausprobiert habe.

Ich denke aber, wenn man dickeres Garn nimmt, sollte es durchaus möglich sein.

 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Nacharbeiten und freue mich über Bilder von euren Kreationen....

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